Alles ist gut wie es ist

Es war einmal ein sehr, sehr mächtiger König. Der wollte von allen Untertanen bewundert und geliebt werden. Er dachte, er allein hätte die meiste Macht im Reich. Da kam ihm zu Ohren, dass ein weiser Mann die Fähigkeit habe, die Zukunft vorhersagen zu können. Sein Wissen und seine Herzensweisheit machten ihn bei allen Menschen beliebt. Dem König gefiel das gar nicht und er beorderte ihn zu sich.

 

Er lud ihn zu einem Fest ein und wollte ihn vor allen Gästen bloßstellen. Sollte er auf die Frage, ob er die Zukunft vorhersagen könne, mit „nein“ antworten, so hätte der Weise selbst zugegeben, nicht so mächtig zu sein. Sollte er aber mit „ja“ antworten, so wollte der König den Weisen fragen, ob er den Tag seines eigenen Todes vorhersagen könne. Wenn er dann ein Datum nennt, so würde der König sein Schwert ziehen und den Weisen töten. Damit hätte der König dann den Beweis erbracht, dass der weise Mann nichts davon verstehe, die Zukunft vorherzusehen.

 

Aber dann kam doch alles anders und der König musste seinen Plan doch ändern….

 

Quelle: Märchen nach Jorge Bucay

Illustration: Catrin Bolt

 

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